Sonntag, 14. August 2016

Rezension: "Batman: The Killing Joke"

Der Comicthriller "The Killing Joke" war ein Höhepunkt für die Comicreihe. Die Entstehungsgeschichte des Jokers wurde geklärt und mit dem Ende Batgirls und Barbara Gordons Neuanfang als Oracle Batmans komplette Welt neu geordnet.
Als Vorlage für einen Film war dieses Werk wie geschaffen.

Wieder einmal bricht der Joker aus. Diesmal ist James Gordon sein Ziel. Bzw. der Glaube an das Gesetz an sich. Mit dem Versuch, Gordon in den Wahnsinn zu treiben will er beweisen, daß ein Trauma, wenn es nur groß genug ist, jeden in einen Wahnsinnigen wie ihn selbst verwandeln kann. Ein pervertierter Zirkus erscheint ihm genau das Richtige, und Barbara Gordon ist für ihn nur ein Bauernopfer.

Wie der Comic ist der Film eine perfekte Mischung aus harter Action und einem tiefdringendem Psychothriller. Die Beziehung von Batman und Batgirl zeigt einen menschlicheren Batman. Genau die Menschlichkeit, die er abgelegt hat, weil sie ihn verwundbar macht. Barbaras Schicksal zeigt auf grauenhafte Weise, welchen Preis Bruce Wayne zahlen muß, um Batman zu sein. Hier wird der Grundstein für einen unnahbaren, nur noch eiskalt funktionierenden Batman gelegt, wie er in den folgenden Jahren in den Comics erscheinen sollte.

 Anders der Joker. Zum ersten Mal bekommt die brutale, gewissenlose Mordmaschine humane Züge und man hat durchaus Mitleid mit dem Mann, der später zum Monster werden soll.
Auch in der Szene, in der Batman ihn stellt, hat er einen klaren Moment. Doch ihm wird bewußt, daß das, was er alles getan hat, nie wieder gut zu machen ist und ihm nur noch der Wahnsinn bleibt.

Die Animationsfilme um die die Superhelden sind weitaus besser gelungen, als die Realverfilmungen der letzten Jahre. (Und dies trifft auf DC ebenso wie auf Marvel zu).
Der Grund dafür ist relativ einfach: Die Macher der Animationsfilme richten sich direkt an die Fans, während die Macher der Realfilme Rücksicht auf das größere, aber weniger an den Vorlagen interessierte Kinopublikum nehmen müssen. So ist es natürlich möglich, daß die Animationsfilme viel mehr Inhalt statt nur Action und platte Gags transportieren können.

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