Donnerstag, 14. Juli 2016

Rezension: "Feuer und Eis"

Der Film "Feuer und Eis" ist ein zu Unrecht vergessener Fantasyklassiker von 1983. Frank Frazetta gilt als einer der großen Fantasykünstler, und seine Bilder werden heute noch als Inspiration vieler epischer Erzählungen heran gezogen. Dazu die Arbeit des Regisseurs Ralph Bakshi, der schon den ersten Versuch einer Verfilmung des "Herrn der Ringe" wagte.

In grauer Vorzeit versucht der Magier Nekron die Welt in eine Eiszeit zu stürzen, um sie zu beherrschen. Lediglich der Hort des Feuers kann die vorwärts wandernden Gletscher aufhalten. Nekron lässt Teegra, die Prinzessin des Feuerreiches, entführen. der junge Barbar Larn, dessen Volk von Nekron ausgerottet wurde, versucht, sie zu retten. Begleitet wird er von dem geheimnisvollen Krieger Darkwolf.

Frank Frazettas Bild "Death Dealer" ist wohl eins der bekanntesten Gemälde moderner Fantasykunst. Hier begegnen wir dem Death Dealer in Gestalt Darkwolfs.

Eine Vielzahl von Fantasyerzählungen spielt in antiken oder mittelalterlich anmutenden Welten. Diese hier ist weitaus urtümlicher. Obwohl es bereits Zivilisation und Städte gibt, sind sie sehr archaisch und einfach. Der Urwald ist von riesigen Echsen bevölkert, in den Seen hausen cthulhuide Tentakelwesen und bizarre Parasiten lauern im Gestrüpp auf ihre Opfer. Auch Nekrons Gefolge ist noch vormenschlich. Die Reittiere der Krieger des Feuerlandes sind Pterodaktylen, die als "Drachenfalken" bezeichnet werden. Diese Bilder erwecken eine fremde, unheimliche und bedrohliche Welt zum Leben.

Der Kunstgriff, menschliche Darsteller agieren zu lassen, und sie dann zu überzeichnen, macht sie weitaus lebendiger, als in üblichen Zeichentrickfilmen. Bereits in "Der Herr der Ringe" wurde diese Methode angewendet, hier wird sie weiter perfektioniert.

Noch ganz klassisch gibt es klare und deutliche Definitionen, wer gut und böse ist. Dafür ist der Film von einer für damalige Filme ungewöhnlichen Härte. Und auch die Erotik ist schon sehr präsent.
Heute wirkt das vergleichsweise harmlos, doch 1983 war er für ein erwachseneres Publikum konzipiert.

Dieser Film hat alles, was ein guter Fantasyfilm braucht, und gerade als Alternative zu den moderneren Sehgewohnheiten unserer Mediengesellschaft wieder empfehlenswert.

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