Samstag, 9. Juli 2016

Rezension: "Die Entführung der Mainzelmännchen"/"Sender Nordlicht"

Die Mainzelmännchen gehören zur deutschen Fernsehgeschichte wie wenige andere Kunstfiguren. In  den 70ern haben sie sogar ihren eigenen (Kurz)Film bekommen.

Der Piratensender "Nordlicht" braucht dringend einen Knüller. Dem Chef fällt nichts anderes ein, als die beliebten Mainzelmännchen für sich zu gewinnen. So schickt er zwei Männer los, die Fernsehlieblinge der Nation zu entführen.

Wenn ich diesen Film als Actionfilm bezerichne, werde ich oft erstmal schief angesehen. Doch das lässt sich leicht belegen.
Der Actionfilm der 70er definierte sich noch nicht über Explosionen oder Spezialeffekte. Vielmehr bezog das Genre seine Dynamik damals aus spannungsreichen Flucht- und Verfolgungsszenen. Oft waren die Verfolger dabei besser ausgerüstet als die Helden des Films. Und hier zieht dieser liebevolle kleine Spaß wirklich alle Register. Verfolgung zu Fuß, über Wasser, mit dem Auto, im Zug, in der Drahtseilbahn und mit dem Hubschrauber gehen direkt ineinander über. Dann noch die Flucht aus dem fahrenden Auto und das Abseilen über die Mauern der alten Burg. Der Chef passt ebenfalls in das Schema: Der Fiesling im Hintergrund, der, als er dann doch eingreift, auch seine eigenen Leute zurück lässt.
Deswegen kann man diesen kleinen Auftritt der Mainzelmännchen getrost als gewaltfreien, familienfreundlichen Actionfilm betrachten.

Die Kombination von Zeichentrick und Realfilm wurde Jahre später durch Pumuckl richtig erfolgreich. Hier funktioniert es noch nicht perfekt, in einigen Szenen passen sich die Mainzelmännchen nicht richtig an und wirken transparent. Doch das verzeiht man ihnen gern.

Hier kann man sich den Film ansehen, leider nicht in guter Qualität

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