Mittwoch, 2. Dezember 2015

Filmrezi: "Justice League: Gods and Monsters"

Die Superheldentruppe "Justice League" braucht man wohl keinem Comicfan mehr vorzustellen.
Superman, Batman, Wonder Woman, Flash, Green Lantern, Atom, Martian Manhunter, Red Tornado, Green Arrow usw.
Doch hier erleben wir ein völlig anderes Team. Bestehend aus nur drei Mitgliedern: Superman, Batman, Wonder Woman. Ok, die Kerngruppe der drei Größten, doch auch das trifft nicht ganz zu.
Es handelt sich um eine alternative Realität mit düsteren Gegenstücken zu den beliebten Helden. Superman ist der Sohn von General Zod und wurde aufgezogen von mexikanischen Flüchtlingen. Unter Batmans Maske steckt Kirk Langstrom, der durch genetische Experimente zu einem vampirähnlichem Fledermausmenschen mutierte und Wonder Woman ist die Kriegerin Becka von den New Gods.
In einer Welt, in der es außer ihnen keine Superhelden gibt stehen sie als brutale Eingreifgruppe der amerikanischen Regierung zur Verfügung.

Die Öffentlichkeit kritisiert ihre Methoden, allen voran die Reporterin Lois Lane. Als es eine Mordserie unter berühmten und genialen Wissenschaftlern gibt, bei der alle Spuren auf die League hinweisen, wendet sich auch die Regierung von ihrer Superpolizei ab.

Elseworld-Geschichten reizen immer durch ihre eigenwillige Neuinterpretation bekannter Figuren. Nicht oft werden sie dabei härter und kompromißloser dargestellt als in ihrer gewohnten Umgebung. Auch hier trifft das voll zu. Bei ihrem ersten Auftreten hält man sie fast für Schurken. Besonders deutlich wird das, als Superman überlegt, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Doch im Kern stehen sie immer noch zu ihren Überzeugungen.
Die Moral dieser Helden scheint fragwürdig, aber andererseits stellt sie auch die überlegene Moral ihrer "positiven" Gegenstücke in Frage.

Riesigen Spaß macht das Wiedersehen von Figuren, die man als Superschurken oder -helden aus dem regulären DC-Universum kennt.

Ein härterer Superman, ein grusligerer Batman, eine brutalere aber gleichzeitig auch gefühlsbetondere Wonder Woman, ein düsterer High Father...

In den letzten Jahren hat sich das Genre der Superheldencomics immer mehr von dem Image der Kinderunterhaltung verabschiedet.
Dieser knallharte und blutige SciFi-Actionthriller macht nun auch das Medium des Zeichtrickfilms zu einem Tummelplatz für ein erwachsenes Publikum.

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