Dienstag, 25. Dezember 2012

Der Teddystreit

Ich hab es noch geschafft, für meine Freundin einen der Lindt-Teddys zu bekommen.
Die Anwälte von Haribo hatten ja vor Gericht erstritten, daß dieser nicht mehr hergestellt werden darf. Angeblich würde das Teddy-Design und die goldfarbene Verpackung Assoziationen zu einem "Goldbären" wecken und damit gegen das Urheberrecht von Haribo verstoßen. Die Gerichte gaben dem Kläger schließlich Recht und von dem Lindt-Teddy dürfen nur noch die Restbestände verkauft werden.
Irgendwie komme ich mir hier echt wie im falschen Film vor.
Das Urheberrecht ist dazu da, geistiges Eigentum zu schützen und nicht um Streitereien auf Kindergartenniveau zu schüren und zu unterstützen ("Frau Erzieherin, der blöde Junge da drüben hat einfach meinen Teddy abgemalt, heul")
Verlierer sind in diesem Fall alle außer den Anwälten, die sich über ihr dickes Honorar freuen (und dann fragt noch jemand, warum ich diese Menschen verabscheue)
Lindt hat einen Bestandteil seines Sortiments verloren und Haribo hat sich selbst einen Imageschaden eingefahren, den die nie wieder ausbügeln können. Es ist durchaus möglich, daß sie jetzt als unbeliebteste Firma des Jahres 2012 gelten.

Das beweist auch wieder mal meine Theorie, daß wir unmöglich im Kapitalismus leben können.
Denn was hätte ein Kapitalist getan? Er hätte bei Lindt angerufen, sich eine gemeinsame Werbestrategie ausgedacht und beide Firmen hätten richtig Geld verdient. (Also, zusätzlich zu den riesigen Einnahmen, die die ja auch so schon erzielen, aber ein Kapitalist kriegt ja nie genug)

Und der Aufwand und das Geld, das diese ganze Aktion gekostet hat? Hätten sie mal lieber ein ordentliches und artgerechtes Gehege für die beiden Bären in Berlin gesponsort, davor eine Goldbärenplastik aufgestellt, dann hätten sie mit dem Geld was sinnvolles getan, wären wesentlich billiger weggekommen und hätten eine unheimliche Publicity und einen Imagegewinn über Jahre hinweg gehabt.
Aber leider haben wir ja Kapitalisten, die vom Kapitalismus keine Ahnung haben und dann fragt man sich, wie Wirtschaftskrisen entstehen können.

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