Montag, 30. Juli 2012

"Dark Knight" Triple Feature in Chemnitz

Gestern wurden im Cinestar in Chemnitz alle drei Batman-Filme von Christopher Nolan gezeigt. Als Ex-"Real Life Superhero" konnte ich mir das natürlich nicht entgehen lassen.
Zumal auch die Movie Goofs und die Belegschaft von Stilbruch Movies mit anwesend waren.
Obwohl die ersten beiden Teile etwas älter und hinreichend bekannt sind, möchte ich auch dazu etwas sagen (schreiben).
Die Filme für sich sind richtig genial und großartig. Für Fans der Comicserie jedoch sehr ... "enttäuschend" wäre das falsche Wort, wohl eher, verwirrend. Natürlich kann man die jahrzehntelange Entwicklung einer Comicfigur nicht in einem Film erzählen und es sind Veränderungen und Abstriche nötig. Aber in diesem Fall haben sich die Charaktere sehr weit von der Vorlage entfernt. (Wie gesagt, den Filmen tat das gut, aber ...)

BATMAN BEGINS
Wie im Filmtitel angekündigt geht es hier zurück zu den Anfängen. Der Film greift die Handlung mehrerer Comicbände auf und fasst sie zu einer Geschichte zusammen. Hauptsächlich ist es "Batman: Year One" ("Batman: Das erste Jahr"), der hier verfilmt wurde. Dieser Band wurde zusätzlich in einem eigenen Film unter dem gleichen Titel aufgegriffen. Des Weiteren Batmans Ausbildung in der "Liga der Meuchelmörder" (hier "Liga der Schatten"). Leider fehlen einige der bekannten Attentäter. Lady Shiva wäre im Film sicher sehr interessant gewesen.
Aus dem unsterblichen Öko-Terrorist Ras Al Ghul wurde im Film ein unethischer Gerechtigkeitsfanatiker. Seine Unsterblichkeit fand eine neue Definition: Wie in der alten Comicserie "Phantom" wird die Identität des "Haupts des Dämons" (Was der Name bedeutet) einfach weitergereicht.
Zurück in Gotham City tritt Bruce das erste Mal als Batman in Erscheinung. Nachdem er einige Kriminelle und sogar den Mafiaboss der Stadt ausgeschaltet hat, tritt ihm Scarecrow entgegen. Hinter dem steht aber ein noch gefährlicherer Gegner: Ras Al Ghul.
Am Ende wartet noch ein kleiner Bonus auf die Fans: Ganz in der Tradition der 60er Jahre Serie ruft Gordon Batman zu sich, um seine Hilfe für den nächsten Schurken zu erbitten.

Als nächstes käme der Zeichentrick-Episodenfilm "Gotham Knight", der zwischen "Batman begins" und "Dark Knight" spielt, doch dieser wurde ausgelassen.

DARK KNIGHT
In den Comics ist der Joker ein harmloser Familienvater, der gezwungen wurde, die Identität des Superschurken "Red Hood" anzunehmen. Als er von Batman gestellt wurde, fiel er in einen Behälter mit Säure, dem er entstellt und verstört wieder entstieg.
In Tim Burtons Batman von 1989 wurde der Sturz in die Säure zwar übernommen, doch war er schon vorher ein gefährlicher und psychopathischer Krimineller namens Jack Napier.
In dieser Definition hatte Batman es mit einem Anarchisten mit Hang zur Theatralik zu tun, der sich nur als Clown schminkte. In keiner anderen Spielfilmdarstellung von Cesar Romero bis Jack Nicholson wurde die kriminelle Genialität und der perverse Humor des Jokers so krass dargestellt wie in diesem Film. Noch dazu grandios gespielt von Heath Ledger. Viele bezeichnen ihn nicht unverdient als besten Joker-Mimen von allen, aber ich muß zugeben, ich persönlich bin mehr der Anhänger der Nicholson-Fraktion.
Ebenso genial wurde der tragische Fall von Bezirksstaatsanwalt Harvey Dent noch nie in einem Film so nachvollziehbar und schmerzlich gezeigt, und so hat man sogar Mitleid mit Two Face. Eigentlich hätte diese Geschichte einen eigenen Film verdient, denn neben der Jagd auf den Joker geht das leider etwas unter.

DARK KNIGHT RISES
Dieser Film greift die Handlung der Comicepen "Knightfall" und "Niemandsland" auf und spielt noch ein wenig auf "Contagion – Die Seuche" an.
Bane, Batmans gefährlichster Gegener, taucht in Gotham auf. Bruce Wayne, der acht Jahre zurückgezogen lebte und unter seinen Narben und Verschleißerscheinungen leidet, ist erwartungsgemäß kein Gegner für die Kampfmaschine, die Batman gebrochen zurück lässt und Gotham City in eine rechtlose Zone verwandelt.
In dem grottenschlechten Film "Batman und Robin" wurde Bane nur als hirnloser Muskelberg gezeigt, hier bekommen wir wieder einen Schurken geboten, der Batman geistig und körperlich ebenbürtig ist.
In "Die Seuche" wird angedeutet, daß Bane der Sohn Ras Al Ghuls sein könnte, und so erscheint das im Film auch schlüssig. Um so überraschender ist es am Ende, daß Talia Banes Rolle übernimmt und Bane selbst eher die Rolle Troggs ausfüllt.
Nightwing wurde im Film durch den Polizisten John Blake ersetzt. Das funktioniert zwar ganz gut, aber es fragt sich, warum nach Dick Grayson, Jean-Paul Valley, Damien Wayne und – wie hieß der Typ aus "Batman of the Future" noch mal? - hier ein komplett neuer Nachfolger für das Batman-Kostüm erfunden werden musste.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen